Die Geschichte des Heimatmuseums

Das Haus, das heute das Heimatmuseum Wiefelstede beherbergt, ist 1876 erbaut. Es war seinerzeit eine Brinksitzerstelle, das sind Handwerker oder Kaufleute, die neben ihrem Beruf eine ländliche kleine Landwirtschaft betrieben. Hier lebte ein Schmiedemeister, er hatte neben seiner Schmiede einige Milchkühe und Schweine sowie in Hollen ein bisschen Land.

 

Die Schmiede wurde bis 1936 betrieben, dann wurde das Haus verkauft und es entstand eine Fahrrad- und Motorradreparaturwerkstatt, es wurden aber auch Arzneimittel (z.B. Schüssler Salze) verkauft – denn eine Apotheke gab es in Wiefelstede erst ab 1957. Nach dem 2. Weltkrieg befand sich in dem Gebäude zusätzlich eine kleine Schusterwerkstatt, außerdem eine Fahrschule. Dazu kam 1951 eine Autowerkstatt und eine kleine Tankstelle. Im Wohnhaus lebten zeitweise bis zu 3 Familien.

 

In den 60er Jahren kaufte ein Ehepaar, der Schriftsteller Winfried von Wedel-Parlow und seine Ehefrau, die Apothekerin Margarethe von Wedel-Parlow das Haus. Die Eheleute gestalteten es zu einem reinen Wohnhaus um. Nach ihrem Tod fiel ihr Wohnhaus 1991 an die Gemeinde Wiefelstede mit der Bestimmung, hierin ein Heimatmuseum zu errichten.

 

Der Museumsbetrieb ist daraufhin dem 1992 gegründeten Verein "Heimatmuseum Wiefelstede e. V." übertragen worden. Im Haupthaus, der „Galerie im Heimatmuseum”, werden seit der Gründung des Vereins wechselnde Ausstellungen zu den Bereichen Kulturgeschichte, Alltagsgeschichte und regionalem künstlerischem Schaffen gezeigt.

 

Ein im hinteren Teil des Grundstücks später entstandenes „Freiluftmuseum“ beherbergt in historischen Gebäuden eine Stellmacherei, eine Tischlerei, eine Schmiede, eine Schuhmacherwerkstatt, einen alten Friseursalon, eine Backstube und einen Kolonialwarenladen. Die Einrichtungen stammen zum überwiegenden Teil aus Betrieben der Gemeinde Wiefelstede. Die Werkstätten können nach Terminvereinbarung besichtigt werden.

 

2023 ist der alte Schweinestall des Haupthauses abgerissen und durch einen neuen Anbau ersetzt worden. Der Anbau wird als Veranstaltungsraum und für Trauungen der Gemeinde Wiefelstede genutzt.

 

1995 ist das erste Gebäude im Außenbereich aufgebaut worden, Darin ist eine Backstube zu finden.

 

1999 kam ein ehemaliger Schafstall dazu, in dem eine Stellmacherei/eine Tischlerei und eine Schmiede enthalten ist.

 

2014 – 2016 wurde der sog. Spieker (aus dem Jahr 1625) aufgebaut, der einen Kolonialwarenladen beherbergt.

 

2015 – 2017 kam ein neu errichtetes Gebäude hinzu, in dem ein Friseurladen und eine Schuhmacherwerkstatt untergebracht sind.

 

2019 wurde dann am hinteren Ende des Grundstücks eine Remise teils aus alten Materialien errichtet. Mit der Errichtung der Remise wurde gleichzeitig das Heimatmuseum als Freiluftmuseum eröffnet.


2022/2023 wurde der alte Schweinestallanbau am Haupthaus abgerissen und durch einen neuen Anbau ersetzt. Der Anbau dient als Veranstaltungsraum und wird für Trauungen der Gemeinde Wiefelstede genutzt.